Als die Johanniter Valletta bauten (übrigens in nur 15 Jahren), gestalteten sie für jede ihrer Zungen (= Nationalitäten) eine „Herberge“. Tatsächlich Paläste, waren diese Gebäude für Ritter gedacht, die kein eigenes Haus auf Malta hatten. Sie dienten auch als Gästehäuser für höheren Besuch.
In der Auberge de Castille residierten die Ritter aus Kastilien, Leon und Portugal. Sie waren mit die einflussreichsten des Ordens, ihr Oberhaupt war der Große Kanzler. Sie waren auch verantwortlich für die Verteidigung der St.Barbara Bastion.
Da die Auberge am höchsten Punkt Vallettas gebaut wurde, hatte man von dort einen einzigartigen Weitblick über das Land. Kein Wunder, dass dieses eindrucksvolle Gebäude, das 1574 von Girolamo Cassar gebaut wurde, jetzt dem Premierminister Maltas zum Regieren und Repräsentieren dient. Die Auberge d` Italie wird heute von einer staatlichen Behörde genutzt, ebenso wie die Auberge d´Angleterre et Bavarie ( von den Engländern und Bayern gab es nur wenige im Orden, deshalb mussten sie sich einen Palast teilen).
Auch die Auberge d´Aragon wird heute noch genutzt, sie ist Sitz des Justiz- und Innenministeriums.
Mit prächtigen Wand- und Deckengemälden aus dem frühen 18. Jahrhundert imponiert die Auberge de Provence. In ihr hat das National Museum of Archeology ihr Zuhause gefunden und ist somit für Besucher auch von innen zu bewundern.
Drei der „Herbergen“ gibt es nicht mehr. Die Auberge de France wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, ebenso wie die Auberge d`Auvergne. Die Auberge d´Allemagne wurde schon 1838 abgerissen. Sie musste Platz machen für eine Kirche.